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Bryggen – eine UNESCO-Weltkulturerbestätte
Boom! Boom! Boom! Bergen wird geweckt. Es ist der 17. Mai. Von der alten Feuerwache Skansen am Berg Fløyen werden Salutschüsse abgefeuert. Es ist 7 Uhr morgens. Mit dem Morgenfestzug beginnt offiziell der Festtag.
Mit Männern und Frauen mit Zylinderhut und schwenkende Fähnchen vorneweg zieht er sich zur Freude der Frühaufsteher durch die Stadt. Der Tag ist geprägt von Freude und Aktivitäten, bei denen jeder mitmachen kann. Es heißt, der 17. Mai sei der Tag der Kinder. In Bergen ist es ein Tag für alle!
Foto: Visit Bergen / Robin Strand
Der 17. Mai in Bergen ist etwas Besonderes. Die Stimmung, das lebendige Treiben, die vielen Schiffe auf dem Vågen, der Hafenbucht in der Stadtmitte, das Ungezwungene und Verrückte. Seit je her gelten die Bergenser als ganz eigener Schlag, und dies gilt natürlich auch am 17. Mai.
Der Festzug – oder die Prozession, wie man in Bergen sagt – erinnert vielleicht eher an eine bunte Parade. Vereine und Organisationen aller Art stellen sich mit kulturellen und witzigen Einlagen vor, die oftmals widerspiegeln, was in Politik und Gesellschaft gerade aktuell ist. Sportvereine dribbeln, tanzen, turnen und spielen Rugby in den Straßen – zur großen Freude der Zuschauer entlang des Festzugs.
Die Spieler des Fußballclubs Brann, der in der 1. Liga spielt, sind dabei – wie aufrecht und lächelnd sie spazieren, hängt von der aktuellen Tabellenplatzierung und dem Ergebnis des Ligaspiels am Vorabend ab. Die Studierenden der Zahnmedizin haben sich als Karius und Baktus verkleidet und werfen den Kindern Bonbons zu. Das Ganze wird angeführt von Zylinderhüten und langen 17.Mai-Schleifen in den Nationalfarben und begleitet von Musikkapellen. Jeder kennt irgendjemanden, der beim Festzug dabei ist, und wartet gespannt am Rande der Strecke, um endlich winken und „Gratulerer med dagen!“ rufen zu können.
Foto: Visit Bergen / Robin Strand
In Bergen gibt es nicht einen, sondern gleich zwei Festzüge! Während sich der Hauptfestzug durch die Straßen schlängelt, kommt der Flaggenumzug ihm entgegen. Die Kinder aus den Schulen der Stadt schwenken ihre Fähnchen, und die Bogenschützenbrigaden der Stadt trommeln im Takt, so dass es zwischen den Häusern zurückhallt. Die Tradition der Bodenschützenbrigaden ist in Bergen sehr alt, der Ursprung stammt wahrscheinlich aus den Bürgerwehren des 19. Jahrhunderts, als die Bürger verpflichtet waren, sich an der Verteidigung der Stadt zu beteiligen. Die Jungen, deren Väter der bewaffneten Bürgerwehr angehörten, begannen, beim Spielen das Exerzieren nachzumachen, und Mitte des 19. Jahrhunderts wurden die ersten Bogenbrigaden gebildet. Früher gab es diese Tradition in mehreren Städten, doch nur in Bergen hat sie überlebt.
Die Nachhut bilden die Schulabgänger, «Russ» genannt, die nach 13-jährigem Schulgang und anstrengenden Wochen des Feierns hüpfend und tanzend die letzten Energiereserven mobilisieren. Zur großen Freude der Kinder teilen sie – auch dies eine alte Tradition - ihre eigens gedruckten Visitenkarten („Russekort“) aus.
Dies ist auch ein Tag mit traditionellen Gerichten – und viel Speiseeis. Manche haben einen Tisch in einem Restaurant bestellt, um in der Stadt Mittag zu essen, andere fahren nach Hause, wo es Gepökeltes, Geräuchertes und Rahmbrei gibt. Ein paar bleiben einfach in der Stadt und nehmen dort am lebendigen Treiben teil. Ein kleiner Plausch mit alten und neuen Bekannten und eine Erfrischung im Glas für Groß und Klein heben die Feststimmung zusätzlich. Kinder, deren Lächeln mit dem zweiten oder dritten Eis in der Hand immer größer wird, Frauen und Männer in historischen Trachten, die stolz getragen werden. Diese Trachten werden oftmals über Generationen weitergegeben, die Stickereien auf dem Stoff verraten etwas über die Herkunft der Besitzerin oder des Besitzers.
Auf dem Festplatz gibt es Festreden und Unterhaltung, und die Nationalhymne wird aus vollem Hals gesungen. Natürlich gibt es am 17. Mai auch Gelegenheit, Bergens eigene „Nationalhymne“ anzustimmen: «Nystemten», die eigentlich «Ausblicke vom Ulrikken» heißt. Und dann gibt es Aktivitäten am laufenden Band: eine Jollenregatta auf dem Stadtteich Lille Lungegårdsvann, die Ruderregatta auf der Hafenbucht Vågen, Klettern am Mast auf dem Festplatz und musikalische Beiträge auf provisorischen Bühnen überall in der Stadt – um nur ein paar Aktivitäten zu nennen.
Neues Kanonenfeuer. Der Tag endet, wie er begonnen hat. Boom! Boom! Boom! Diesmal mit einem bunten Feuerwerk am jetzt dunklen Nachthimmel. Na klar: Nach so einem Tag spürt jeder Bergenser einen besonderen Stolz.
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